[SEGMENTS_OF_A_CELL_2021]
Tamara Knapp hat in der Zeit der Residency bei »künstlerische tatsachen« mit der Abteilung der Bioinformatik im Hans-Knöll-Institut zusammengearbeitet. Dort arbeiten Wissenschaftler:innen an Prozessen zur automatisierten Zuweisung und Erkennung von Zellen. Ähnliche Arbeitsweisen verwendet Tamara Knapp in ihrer eigenen Praxis. Künstliche Intelligenzen wie beispielsweise neuronale Netzwerke werden vermehrt auch in Programmen des Grafikdesigns eingesetzt.
In einer groß angelegten Formenstudie hat sich Tamara mit mehreren Datensets verschiedener Zellen beschäftigt und diese primär als Bildmedien untersucht. Im Zuge dieser visuellen Forschung erstellte sie Grafiken aus den Datensätzen. Die unterschiedlichen Strukturen der Zellen sowie die Formen, die durch ihre Bewegung entstehen, hat sie in der bildbasierten Studie „Segments of a cell“ festgehalten.
Tamara Knapp hat einen Korpus von Arbeiten geschaffen, der sich diesen primär naturwissenschaftlich genutzten Medien auf andere Weise nähert, sie künstlerisch bearbeitet und zugänglich macht.
[MASTER_FORMS_OF_THE_FORMLESS_2020]
Das Masterprojekt forms of the formless beschäftigt sich mit der Frage, in welcher Form Zeit als Prozess im Design visualisiert werden kann. Dafür wurde die philosophische Schrift »Philosophie der Dauer« von Henri Bergson und Gilles Deleuze als Grundlage herangezogen. Die Lektüre wurde auf philosophische als auch gestalterische Ansätze untersucht und in fünf zeitliche Themengebiete eingeteilt, die sich an unterschiedlichen Ansichten über Zeit orientieren.
[BACHELOR_DER_HORIZONT_ALS_GRENZE_2019]
Langsam wird es dunkel. J läuft die Straße entlang. Ein Rauschen wird lauter, weiße Lichter, rote Lichter, ein Windzug, dann ist es wieder still. J überquert die Straße und blickt die Böschung hinab. Im Rücken die Lichter der Straßenbeleuchtung, vor ihm nur Rauschen. Nach kurzem Warten erkennt er im schwachen Licht einen schmalen Pfad. War es hier? Sein Herzschlag übertönt fast das Zirpen der Grillen. J atmet ein und läuft los. Trockene Halme streifen seine Waden, Sträucher streichen seine Arme. Es raschelt. J zuckt zusammen und bleibt stehen. Er versucht sich an den Weg zu erinnern. Dabei wird das Drehen in seinem Kopf nur schneller. Er versucht sich an die Bilder von damals zu erinnern. Aber es ist als ob sich das Rauschen vor seinen Augen auch im Inneren ausbreitet. Tropfen auf seinem Arm reißen J aus der aufsteigenden Panik. Intuitiv schaut er nach oben. Doch er sieht den Regen nicht. Er spürt sein Gesicht, das vom Regen berührt wird. Er riecht die Luft, die vom Regen gewaschen wird. Er hört die Pflanzen, die vom Regen bedeckt werden. »Regen hat die Eigenart, die Umrisse aller Dinge hervorzuheben; er wirft eine farbige Decke über Dinge, die vorher unsichtbar waren; wo vorher eine unterbrochene und damit zersplitterte Welt war, schafft der gleichmäßig fallende Regen eine Kontinuität akustischer Wahrnehmung.« J atmet aus und läuft weiter. Text und Bilder ergründen, wie es sich anfühlt, den Weg in die völlige Blindheit zu beschreiten. Grundlage dafür waren die Aufzeichnungen eines Erblindenden, der beschreibt wie im Zustand der Blindheit nicht nur das körperliche Auge, sondern auch das »innere Auge« allmählich erblindet, wie das visuelle Gedächtnis und Orientierungsvermögen, bildhafte Erinnerungen und Begriffe verloren gehen.
Text in Kooperation mit Hannah Wellpott
[TYPE_TRENDS_MAGAZIN_FEBRUAR_2019] + LENA WEBER
Eine typografische Zeitung, entstanden aus dem Typografiekurs bei Götz Gramlich. Seite für Seite ein kombiniertes Poster für sich. Frei variabel in seiner Zusammenstellung. Auseinandernehmbar in seine einzelnen Poster.
44 Seiten, 69,4 x 49,9 cm, Offset 3-farbig
[PORT_MAGAZIN_JULI_2018] + LENA WEBER
Farbig oder monochrom, Text oder Bild, Punkt oder Pixel, Konzept oder Ästhetik? Beides? Reihenfolge? Bild oder Idee? Die Port will Euch mitnehmen zu den Studierenden an den Schreibtisch. 22 Arbeiten, Multiple-Choice-Tests und 14 Texter*innen die nachfragen.Wie arbeitet ihr? Wie entsteht eure Arbeit? Wird an Bildern geforscht und ein Inhalt wächst heran oder generiert ihr, durch ein Konzept bedingt? Zwischen Bild, Text, Idee und Aussage suchen wir »Kontraste« und wählen diese als Thema des Magazins. Bilder liest man, Texte sieht man, alles kann alles bedeuten. 104 Seiten geteilt in zwei Hefte. Repräsentiert sich die Arbeit zuerst visuell oder durch ihren Konzepttext? Eine extreme Schrift, Glyphen oder Grafik? Vier Sonderfarben aber immer zu zweit!
104 Seiten, 23,5x17 cm, Offset + Prägung, + Inlay-Poster 46,8 x 30cm
[VISUAL_RESEARCH]
Ein Space für freie visuelle Experimente =)